Der Urlaubsantrag und die Finanzierung

Als erstes musste ich natürlich meine Aussage - dass ich die Zeit dazu habe - auf seinen Wahrheitsgehalt überprüfen. Auch bei dem wirklich guten Verhältnis zu meinem Arbeitgeber konnte ich nicht selbstverständlich davon ausgehen, dass ich fast fünf Monate Urlaub genehmigt bekomme. Aber mit ca. 100 Tagen Resturlaub in der Tasche, hatte ich sowohl für diese Verhandlungen, wie auch für die Finanzierung der ganzen Angelegenheit schon mal eine solide Ausgangsbasis. Da ich davon ausgehen konnte, dass falls ich den Urlaub genehmigt bekomme, in dieser Zeit auch mein Gehalt weiter bezahlt werden würde, musste ich mir schon mal keine Gedanken darüber machen, wie ich die fixen Kosten während meiner Abwesenheit ausreichend decken konnte.

Die ersten Reaktionen waren wie erwartet erst mal ein ungläubiges Köpfe schütteln, dem verbal mit einem …du spinnst doch… Nachdruck verliehen wurde. Aber ich hatte Zeit, wollte es nicht über das Knie brechen und sprach eher beiläufig immer wieder davon. So hat sich der Plan langsam aber sicher herumgesprochen und eines Tages hat dann mein Chef einen meiner Kollegen einen aufmunternden Klapps auf die Schulter gegeben und gesagt […] wenn der Pronto dann auf Weltreise ist, musst du ihn vertreten […] und damit war die Sache durch.

Als nächstes musste ich dann das Geld dafür beschaffen, immerhin wird der ganze Trip sich nicht mit einem Taschengeld finanzieren lassen. Dabei kam mir der Steuerbescheid für mein Auto zu Hilfe. …Zahlen Sie 800.- Euro an ihr örtliches Finanzamt… stand da sinngemäß geschrieben. Ein immer wiederkehrendes Ärgernis und diesmal machte ich mit meiner alljährlich, im Gedanken ausgesprochenen Drohung an das Finanzamt ernst […] Ihr könnt mich mal, die Karre kommt weg. Ich hatte dann das Auto sofort (April 2008) zum Verkauf ausgeschrieben, weil ich befürchtete, dass es nicht leicht werden würde, eine Kampfansage an den Klimaschutz auf vier Rädern zu verkaufen. Denkste, drei Wochen später war das Ding für 11.000.- Euro verkauft, was aber gleichzeitig ein neues Problem aufwarf […] ich hatte jetzt kein Auto mehr. Da traf es sich rein zufällig, dass mein Juniorchef nach dem Studium ein halbes Jahr ins Ausland ging und er hat mir bereitwillig in dieser Zeit sein Auto überlassen.

So das Geld war da, die Zeit dafür hatte ich auch, jetzt war ein Anruf beim Reisebüro fällig. Um zumindest noch die 5% Frühbucherrabatt abzugreifen, war auch Eile geboten, bei 10.000 Euro schließlich kein Pappenstil. Nach mehreren Telefonaten unterschrieb ich den Reisevertrag dann im Mai 2008. Mit dem Vertrag bekam ich eine ganze Liste, welche Dokumente ich zu besorgen hatte. Visa für die USA und China sind obligatorisch, Gelbfieber Schutzimpfung für den Panama- und Suezkanal ebenso, Reisekranken- und Haftpflichtversicherung sind vorgeschrieben und ein ärztliches Attest muss vorgelegt werden, da bei Reisen auf Frachtschiffen kein Arzt an Board ist.

Ich habe als erstes die Reisekrankenversicherung in Angriff genommen, um keine Fristen zu versäumen. Bei normalen Auslandskrankenversicherungen endet der Versicherungsschutz 30 oder 40 Tage nach Reisebeginn, was für meine Zwecke völlig ungeeignet wäre. Nach einer Beratung mit einem Versicherungsmakler kam als günstigste Variante heraus, dass ich eine Jahresversicherung abschließen und eine Verlängerung auf 125 Tage buchen soll. Da die Versicherung eine Reiserücktritts- und Reisegepäckversicherung beinhaltet musste auch eine zusätzliche Gebühr für den hohen Reisepreis bezahlt werden. Macht zusammen 560.- Euro […mpf…] geht ja schon gut los aber man gönnt sich ja sonst nichts.

Jetzt mussten die nötigen Dokumente besorgt werden...

~~DISCUSSION:off~~