Tonwert (auch Rastertonwert). Zur zahlenmäßigen Erfassung und Definition bestimmter flächenvariabler Bildinformationen dient der Rastertonwert F in Prozent auf dem Film oder im Druck. Er gibt das Verhältnis einer bestimmten, mit Rasterpunkten bedeckten Fläche zum Papierweiß an. Papierweiß = 0%, Vollton = 100%. Beispiel: Bei einem Rastertonwert von 50% ist genau die Hälfte der Fläche (schachbrettartig) mit Rasterpunkten bedeckt, bei der anderen Hälfte ist das Papier unbedruckt bzw. der Film transparent. Die Ermittlung des Tonwerts geschieht durch Dichtemessung mit einem Densitometer.
Bestimmte Einflüsse, wie zB der mechanische Anpressdruck der Druckplatten auf das Gummituch und Lichtfang, führen idR zu einer (Raster) Punktvergrösserung und somit zu einem Tonwertzuwachs. Der Tonwert gibt also an, wie gedeckt die Farbfläche dem menschlichen Auge erscheint und nicht, wie gedeckt sie tatsächlich ist. Er ist ein optisches und nicht geometrisches Maß.
Beispiel: Eine Rasterfläche, die mit einer Flächendeckung von 80 % angelegt ist, erzeugt im Druck eine Deckung von 90 %. Der Tonwertzuwachs würde in diesem Fall 10 Prozentpunkte betragen.
Der Tonwertzuwachs kann verschiedene Gründe haben, die in der Art des zum Druck verwendeten Papiers, der verwendeten Druckfarben und der verwendeten Drucktechnik begründet liegen.
Oftmals können z. B. die im Offsetdruck aufgebrachten Rasterpunkte auf saugstarkem Papier verlaufen und dadurch größer werden. Der Hauptgrund für den Tonwertzuwachs im Offsetdruck liegt in der Tatsache, dass der einzelne Rasterpunkt beim Übertragen von der Platte auf das Gummituch und vom Gummituch auf das Papier durch die einwirkende Druckkraft in die Breite gedrückt wird. Ferner kommen hier noch Fehler in der sog. Abwicklung (Druck) zum Tragen, in dem ein Rasterpunkt durch unterschiedliche Umfänge von Druckplatten- und Gummituch-Zylinder in die Länge gezogen wird (hier kommen Fehler im Bereich von 1/10 mm zum Tragen). Aus diesem Gründen nimmt er eine größere Fläche ein und reduziert somit das vom Auge wahrgenommene Papierweiß.
Die Ermittlung des Punktzuwachses geschieht durch Dichtemessung. Es wird mit einem Densitometer die Farbdichte von Papierweiß, von einem Volltonfeld und dem Rasterfeld, dessen Punktzuwachs ermittelt werden soll, gemessen und mittels der Murray-Davies-Formel der sogenannte Rastertonwert errechnet. Die Differenz zwischen dem theoretischen – geometrisch ermittelten – Flächenanteil der Farbe an der Gesamtfläche und dem durch Dichtemessung ermittelten Tonwert wird Punktzuwachs genannt.
Der zulässige Tonwertzuwachs ist maßgeblich von der Papierklasse abhängig:
Raster | Papierklasse 1/2 | Papierklasse 4 | Toleranz |
---|---|---|---|
40% | K: 16,0%; CMY: 13,0% | K: 28,0%; CMY: 25,0% | +/- 4% |
80% | K: 11.5%; CMY: 10,7% | K: 14,4%; CMY: 13,7% | +/- 3% |
— WikiSysop 2008/07/31 17:45