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Saturn V 1/96

Apollo 11 beim Rollout

Schon lange hatte ich den Traum mal etwas Großes als Modell nachzubauen und nun schien mir die Zeit dafür gekommen zu sein. Zum Fotografieren konnte ich mich die letzten Monate auch nicht mehr wirklich motivieren aber irgendeine Beschäftigung braucht man neben der eigentlichen Arbeit, sonst versumpft man vor der Kiste. Egal ob TV oder PC, irgendwann wünscht man sich mal etwas Sinnvolles zu tun. Ob jetzt Modellbau wirklich sinnvoll ist, kann ich jetzt noch nicht beurteilen, da ich keinerlei Erfahrung damit habe aber ich werde es herausfinden.

Bei meinem Faibel für die Luft- und Raumfahrt war auch schnell ein geeignetes Modell gefunden: Die Saturn V Rakete, die mit der Mission Apollo 11 die ersten Menschen zum Mond beförderte und wieder zurück brachte, im Maßstab 1/96 als Modellbausatz von Revell. Großer Maßstab dachte ich, große Teile hoffte ich, keine allzu filigrane Wuselarbeit nahm ich an. Naja, der großen Erwartung auf das Paket mit dem Bausatz von Amazon folgte erst mal Ernüchterung. Die Teile sind übersät mit Spritznasen und Spritzrändern und den Raketenkörper muss man sich auch noch selbst zusammenrollen und -kleben. Bereits vorbedruckt aus unterschiedlichen Materialien hatte ich erstmals eine Vorstellung wie das Ding am Ende tatsächlich aussehen könnte → gruselig und schon während der Vorbereitungszeit habe ich herausgefunden, dass Revell mit dem Bausatz die Museumsversion der Saturn V an den Start gebracht hat. Das Ding ist aber nie geflogen und unterscheidet sich in etlichen Details zu der von mir angepeilten Apollo 11 Rakete. Da kommt wohl einiges an Rechercheaufwand, Spachtel- und Lackierarbeit, Improvisationstalent und Suche nach geeigneten Materialien auf mich zu.

Jetzt wird sich mein Hang zum Perfektionismus neu beweisen müssen und ob ich das mit dem Anspruch hinbekomme, den ich gewöhnlicherweise an mich und meine Umwelt stelle, scheint bei einen ersten Blick in den Karton nicht so klar zu sein. Aber man möge sich an den Ausspruch von Flight Director Gene Kranz im Spielfilm Apollo 13 erinnern: »Failure is on an option«, was er so zwar angeblich nie gesagt hat aber es machte die Philosophie des wohl ehrgeizigsten Projekt der frühen Raumfahrt deutlich und Gene Kranz hat diesen Spruch letztlich als Titel für sein Buch über die denkwürdige Mission von Apollo 13 verwendet. »Failure is on an option« Das soll mir erst mal genügend Ansporn und Motivation liefern, dieses Projekt bis zum Ende durchzuziehen, soll mich auf Rückschläge vorbereiten und mir jetzt schon einen kleinen Vorgeschmack auf die Stimmung liefern, die Mission Control euphorisch heimsuchte, als nach bangen Minuten des Blackouts sich die Crew von Apollo 13 endlich meldete und man am Horizont die Raumkapsel an den Fallschirmen zu Boden schweben sah. Diese Mission hatte ein happy end, obwohl es zwischenzeitlich gar nicht danach ausgesehen hat. Meine Mission muss sich erst noch beweisen aber wenn ich auch das mit einem happy end abschließe, dann hat das ganze natürlich auch seinen Sinn gehabt, andernfalls verschwindet dieser Artikel vermutlich eh wieder sang- und klanglos in der Versenkung, so als ob nie etwas gewesen wäre.

Als erstes habe ich aber mal einen ganzen Batzen Geld ausgegeben, ich hatte letztlich noch überhaupt kein Werkzeug. Kein Skalpell, keine Feilen, keinen Kleber, keinen Bohrer, keine Schneidunterlage, keine Pinzetten, keine Farben, keine Pinsel, nicht mal Schmirgelpapier. So wechselten schon mal 500.- die Besitzer, nur um mich mal mit dem Nötigsten auszustatten; na ja das Nötigste ist vielleicht ein wenig untertrieben, letztlich sind da schon das Modell und diverse Zusatzkits dabei, von denen der teuerste alleine schon 100 USD gekostet hat. Freunde die in handwerklichen Berufen arbeiten, wurden ebenfalls schon vorgewarnt, dass ich uU Unterstützung benötigen werde usw. Auch habe ich schon mit einem zweiten Bausatz geliebäugelt, um eventuelle Schäden an Bauteilen kompensieren zu können. Letztlich habe ich auch keinerlei Erfahrung beim Lackieren und Kleben aber damit wollte ich dann letztlich doch warten, bis es soweit ist. Am meisten Sorge aber bereitet mir das Aufkleben der Beschriftung. Hier habe ich noch die kläglichen Versuche aus meiner Kindheit in Erinnerung, die zerrissene oder schief aufgeklebte Miniaufkleber hinterlassen haben. Bei manchen Dingen hat man halt nur einen Versuch aber wenn es soweit ist, werde ich mir gelegentlich hier und da den ein oder anderen Tipp abholen, ein Vorteil der mittlerweile vernetzten Welt, den ich in meinem Berufsleben ja auch schon rege nutze. Failure is not an option….

Das Projekt in Einzelteilen

~~DISCUSSION:off~~

activities/saturn_v.1306784622.txt.gz (14606 views) · Zuletzt geändert: 2011/05/30 21:43 von wikisysop
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