»Letzte als funktionierend bekannte Konfiguration«

Windows (≥ 2000) sichert die wichtigsten Einstellungen in einen eigenen Registryzweig und sichert diesen, sodass es jederzeit möglich ist, den Computer mit der letzten funktionierenden Konfiguration zu starten. Um diese Startoption auszuwählen, müssen Sie den Computer mit gedrückter F8-Taste starten um in den Dialog der erweiterten Startoptionen zu booten:

In der Registry eines Windows Betriebssystem finden Sie unter »HKEY_LOCAL_MACHINE\System« mehrere Schlüssel »ControlSet00[1-4]« und den wohl am meisten verwendeten Schlüssel »CurrentControlSet« welcher aber im Prinzip nichts anderes ist, als ein Zeiger auf einen der vier »ControlSet00[1-4]« Schlüssel (idR ist das »ControlSet001«)

Des Weiteren gibt es noch den Schlüssel »HKEY_LOCAL_MACHINE\System\Select«, welcher die einzelnen Arten bzw. Verwendungen der og Schlüssel definiert. Hier werden die Schlüssel »Current«, »Deafult«, »Failed« und »LastKnownGood« mit Werten zwischen 1 und 4 belegt.

  • »Current«: zeigt auf das »ControlSet00[1-4]«, welches zuletzt zum Starten verwendet wurde. Eine Kopie dieses ControlSets wird auf »CurrentControlSet« verlinkt.
  • »Default«: zeigt auf das ControlSet, welches beim nächsten Start verwendet wird, wenn das System normal gestartet wird.
  • »Failed«: Startet ein System nicht ordnungsgemäß, wird das ControlSet, mit dem das System nicht gestartet werden konnte, in diesen Schlüssel eingetragen. Solange Windows einwandfrei startet, steht hier »0«.
  • »LastKnownGood«: zeigt auf das ControlSet von welchem erfolgreich gestartet werden konnte. Der Wert dieses Schlüssels wird erst dann gesetzt nachdem jeder Treiber erfolgreich geladen und jeder Dienst erfolgreich gestartet wurde und keine Fehler oder Warnungen erzeugt wurden und nachdem sich ein User erfolgreich am System angemeldet hat. Wird die Startoption »Letzte als funktionierend bekannte Konfiguration« gewählt, wird der Wert im Schlüssel »Current« mit dem Wert aus »LastKnownGood« ersetzt.

Der Schlüssel »HKLM\System« beinhaltet alle Treiber- und Dienstkonfigurationen, welche zum Starten des Systems erforderlich sind. Software- und Userinformationen werden nicht dort abgelegt und gehen somit auch nicht verloren, wenn die Startoption »LastKnownGood« gezogen wird, außer sie bezogen sich auf Treiber- oder Dienstkonfigurationen. Deshalb ist diese Startoption nur als ultima ratio gedacht, denn bei einem Server der lange konfiguriert wurde und selten neu gestartet wird, können uU schon auch Probleme auftreten, wenn er mit der »LastKnownGood« Option gestartet wurde. Auch können ganz hässliche Löcher entstehen, wenn nämlich eine Software installiert wurde, welche auch einen Dienst installiert. Dann ist nämlich die Software idR noch auf dem System, der Dienst aber nicht mehr.

Dieses Beispiel zeigt die Verteilung der Schlüssel eines Server nach einem Fehler. Ursprünglich hatte der Schlüssel »Current« den Wert »1«, »Default« den Wert »1«, »Failed« den Wert »0« und »LastKnownGood« den Wert »2«. Nachdem das System durch einen Fehler (zB an einer Treiberkonfiguration) nicht mehr gestartet werden konnte und die Startoption »Letzte als funktionierend bekannte Konfiguration« gezogen wurde, wurde das fehlerhafte »ControlSet001« in »Failed« festgehalten, das »ControSet002«, welches als zuletzt funktionierend bekannt war, in »Current« und »Default« festgehalten und nachdem das System mit dem »ControlSet002« wieder fehlerfrei gestartet war, dieses nach »ControlSet003« kopiert und in »LastKnownGood« festgehalten.



pronto 2011/01/17 16:51

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